Wodyauptu

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… eine typische Kiwi-Begrüßung, heißt in etwa “Wie gehts, was machst du so?” (“What are you up to?”) – und genau das will ich heute mal bloggen, es gibt genug zu erzählen.

Ich hab endlich meinen Arsch hochgekriegt und bin aus meinem öden Einzelzimmer in eine WG gezogen. Mein “mate” Ben geht für ein paar Monate nach Deutschland, und was läge da näher als sein Zimmer an nen Deutschen nachzuvermieten? Außerdem wohnen hier noch zwei Jungs von SilverStripe, passt also wunderbar. Und das beste: Normales Internet! (UMTS sucks…).

An dieser Stelle vielleicht mal eine kleine Exkursion in neuseeländischen Häuserbau: Im Gegensatz zu massiven deutschen Privat-Festungen kommen mir hier die meisten Häuser wie Pappschachteln vor. Einfach verglaste Fenster, stromfressende Heizstrahler für jedes Zimmer, und Pappwände. Letzteres kann ich noch verstehen, da einem in dem erdbebengeplagten Wellington nicht so leicht “die Decke auf den Kopf fällt”. Trotzdem ist es es schon merkwürdig, wenn mein Vormieter Ben ein Loch in die AUSSENWAND seines Zimmers treten kann – kein Scheiß! Dafür sind hier fast alle Häuser aus Platzmangel an Berghängen gebaut und haben eine phantastische Aussicht auf die zahlreichen Buchten von Wellington. Mein Zimmer hat einen Balkon mit 180° Panorama auf die Lyall Bay, wo mir schon morgens die Sonne entgegenblinzelt und ich die Flugzeuge auf Augenhöhe am nahen Flughafen anfliegen sehen kann.

Das dumme an Berglage und Panorama ist, dass zwischen meiner Arbeitsstelle und WG ca. 250 Höhenmeter liegen, die es jeden Tag zu bezwingen gilt. Die WG-Kollegen machen das mit dem Fahrrad, entweder halsbrecherischer Downhill durch die Büsche, oder die engen Vorort-Straßen runterschlängeln/hochkriechen. Ist mir im Moment beides zu extrem, daher beschränke ich mich auf eine Kombination von Fußarbeit und Busfahren. Meistens komme ich abends nach acht nach Hause, und werde nach dem anstrengenden Bergmarsch auf den Mount Victoria mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.

Leider muss ich schon wieder umziehen (dumme Verkettung von Mißverständnissen…), und so hab ich die letzten Tage auf trademe.co.nz (dem neuseeländischen Ebay) nach WG-Angeboten gelauert. Ab Februar wohne ich zusammen mit einem Design-Studenten-Paar in einer schnuckeligen zweistöckigen Bude in der Innenstadt (Vivian St., der kleinen “Rotlicht”-Straße von Wellington). Also ein kleines neues Kapitel für mich, mal sehen wie’s läuft. In puncto Ausblick muss ich leider Abstriche machen, außer ein paar Zimmerpflanzen und einer Hauswand ist da nicht viel.

So genug mit Wohnungsdetails gelangweilt, sonst geht hier nicht viel – Arbeit ist immer noch super-interessant (kann mir garnicht vorstellen wieder mit einem prozeduralen System wie Typo3 zu arbeiten…), der Sommer ist endlich da, was will man mehr! Die Mittagspause können wir endlich mal ohne Pullover draußen verbringen, entweder auf dem bisschen Grün am Courtenay Place, oder direkt am Hafen (heute waren wir Tretboot fahren g).